29
Mai
2018
|
09:57
Europe/Amsterdam

11. Würth-Preis für Europäische Literatur an Christoph Ransmayr verliehen

Der Weltwanderer aus Oberösterreich hat in den letzten dreißig Jahren die Erde bis in ihre entlegensten und wildesten Regionen erkundet und die Wanderung zur favorisierten Form seines Schreibens gemacht. Die Neugier des Reisenden, seine Bereitschaft, über die Welt nicht bloß zu urteilen, sondern sie zu erfahren und sich in sie zu versetzen, gehören für Ransmayr zu den Voraussetzungen des Erzählens. Er hat das Erzählen verräumlicht. Er schreibt als Fußgänger: Indem er im Ungebahnten spurt und sich im Gehen in die Landschaft einschreibt, wechselt er aus den Wanderlinien Schritt für Schritt wieder in Schriftzüge hinüber, in große narrative Linien, beschwingt durch die Begegnungen unterwegs mit Anderen und durch die Teilhabe an deren Leben und Erzählungen. In seiner Begrüßung sagte Harald Unkelbach, Vorsitzender des Vorstands der Stiftung Würth: „Der Preis lenkt sehr bewusst den Blick auf ein vereintes Europa und darauf, wie wir in Zukunft leben wollen.“

Theresia Bauer, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst, lobte in ihrem Grußwort: „Der Würth-Preis für Europäische Literatur erinnert uns daran, dass Europa ein einmaliger, kostbarer und vitaler Kulturraum ist. Er trägt auf sehr wertvolle Weise dazu bei, das Literaturleben unseres Landes zu bereichern.“

Unter dem Titel „Europa gestern, heute und morgen“ stand der Vortrag von Günther H. Oettinger, EU-Kommissar für Haushalt und Personal. Er erteilte jeglicher Form von Nationalismus eine Absage. Die Begründung der Jury trug Sigrid Löffler, Publizistin, Literaturkritikerin und Mitglied der Jury vor. Regisseur und Theatermann Claus Peymann hat mit Ransmayr schon zahlreiche Wanderungen durchstanden. Seine Laudatio gestaltete er als kleine Wander-Performance. Den Preis übergab Reinhold Würth, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Stiftung Würth an Christoph Ransmayr. Der Autor fasste seinen Dank in Form einer kurzen Lesung zusammen. Umrahmt wurde die Veranstaltung musikalisch vom Blechbläserquintett der Würth Philharmoniker.

Über den Würth-Preis für Europäische Literatur

Der mit 25.000 Euro dotierte Würth-Preis für Europäische Literatur wird alle zwei Jahre vergeben. Der Jury unter Vorsitz von Harald Unkelbach gehören folgende weitere Mitglieder an: Anna Maria Carpi, Harald Hartung, Sigrid Löffler, Jürgen Wertheimer, Denis Scheck, Péter Nádas sowie der Preisträger des jüngsten Würth-Preises für Europäische Literatur, Peter Handke.

Die Preisträger seit 1998:

  • 1998 Hermann Lenz
  • 2000 Claudio Magris
  • 2002 Claude Vigée
  • 2004 Harald Hartung
  • 2006 Herta Müller
  • 2008 Peter Turrini
  • 2010 Ilija Trojanow
  • 2012 Hanna Krall
  • 2014 Péter Nádas
  • 2016 Peter Handke
  • 2018 Christoph Ransmayr

Über die Stiftung Würth

Im Jahr 1987 wurde die Stiftung Würth von Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold und Carmen Würth gegründet. Sie ist eine rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts mit Sitz in Künzelsau und verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke.Die Stiftung Würth fördert Projekte in den Bereichen Kunst und Kultur, Forschung und Wissenschaft sowie Bildung und Erziehung – schwerpunktmäßig in der Region Hohenlohe, dem Stammsitz des Unternehmens Würth. Unterstützt werden auch soziale Projekte zur Integration von Flüchtlingen und Migranten mit noch nicht geklärtem Flüchtlingsstatus. Die Projekte der Stiftung Würth werden von der inländischen Würth-Gruppe, insbesondere der Adolf Würth GmbH & Co. KG, unterstützt.

Unternehmen

This is not a valid email address.
This module is undergoing maintenance so the subscribe attempt failed. Please try again in one hour.

Kunst & Kultur

This is not a valid email address.
This module is undergoing maintenance so the subscribe attempt failed. Please try again in one hour.