Künzelsau,
05
Mai
2021
|
09:09
Europe/Amsterdam

14. Robert-Jacobsen-Preis der Stiftung Würth für das Künstlerduo Elmgreen & Dragset

„Hohe soziale Relevanz und extreme Eindringlichkeit“

Zusammenfassung

Das in Berlin lebende skandinavische Künstlerduo Elmgreen & Dragset erhält den 14. Robert-Jacobsen-Preis der Stiftung Würth. „Ihre Werke weisen hohe soziale Relevanz und extreme Eindringlichkeit auf“, begründet die Jury ihre Entscheidung für die Vergabe der Auszeichnung an Michael Elmgreen, geboren 1961 in Kopenhagen, und Ingar Dragset, geboren 1969 in Trondheim. Ihre Arbeiten seien „weniger von einer marktgängigen Handschrift geprägt als von einer menschlichen Haltung.“ Der Preis, der seit 1993 alle zwei Jahre im Andenken an den dänischen Bildhauer Robert Jacobsen vergeben wird, ist in diesem Jahr erstmals mit 50.000 Euro dotiert.

Das dänisch-norwegische Künstlerduo Elmgreen & Dragset arbeitet seit mehr als 25 Jahren zusammen, seit 1997 in Berlin. Immer wieder untersucht es die Möglichkeiten von Kunst im öffentlichen und institutionellen Raum. Zu Elmgreen & Dragsets international bekanntesten Werken gehört die Installation „Prada Marfa“ (2005), eine eigens nachgebaute, jedoch immer geschlossene Prada-Boutique mitten in der Wüste von Texas. 2008 schuf das Duo im Berliner Tiergarten das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen. 2009 bespielten sie mit „The Collectors“ den Nordischen Pavillon auf der Biennale in Venedig. 2017 kuratierten sie die 15. Istanbul Biennale.

„Die Künstler gehen auf grundsätzliche soziale und soziologische Fragen ein, etwa die nach dem Verhältnis von Individuum und Gesellschaft, nach Leitbildern und Irritationsmodellen“, heißt es in der Begründung der Jury des 14. Robert-Jacobsen-Preis der Stiftung Würth. „Sie hinterfragen den Ausstellungs- und Kunstbetrieb, an dem sie doch teilhaben, jedoch tun sie das mit feinsinniger Ironie und subtilen Zweifeln. Das Entschiedene ihrer Positionierungen geht einher mit wacher Aufmerksamkeit für Gedanken und Gefühle wie auch für die mögliche, zuzeiten gar intendierte Verletzung von Gefühlen. Diese Auffassung von der Wirkung von Kunst ist bemerkenswert, weil sie mit den Fragen nach Menschheitswerten und Menschenwürde einhergeht.“

Die Jury des 14. Robert-Jacobsen-Preises der Stiftung Würth

  • Dr. Christoph Becker, Direktor des Kunsthauses Zürich
  • Dr. Philipp Demandt, Direktor des Städel Museums, des Liebieghauses und der Schirn Kunsthalle, Frankfurt
  • Prof. Dr. Michael Eissenhauer, Generaldirektor der Staatlichen Museen zu Berlin
  • Fabrice Hergott, Direktor des Musée d’Art moderne de Paris
  • Prof. Dr. Bernhard Maaz, Generaldirektor der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, München
  • Eva Rothschild, Bildhauerin, London, und Trägerin des 13. Robert-Jacobsen-Preises
  • Maria Würth, Mitglied des Vorstands der Stiftung Würth
  • C. Sylvia Weber, Direktorin Sammlung Würth (Vorsitz)

Zum Robert-Jacobsen-Preis

Nach dem Tod des Bildhauers Robert Jacobsen im Jahr 1993 hat die Stiftung Würth in Kooperation mit dem Museum Würth den Robert-Jacobsen-Preis ausgelobt, der alle zwei Jahre an zeitgenössische bildende Künstler vergeben wird, um an das Werk und den Einfluss Robert Jacobsens zu erinnern. Den dänischen Bildhauer und den Unternehmer und Kunstsammler Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth hatte nach einem ersten zufälligen Aufeinandertreffen in den 1970er-Jahren eine langjährige Freundschaft verbunden. 1991 hatte Jacobsen auf dem Vorplatz des neuen Verwaltungsgebäudes der Würth-Gruppe seine größte Skulptureninstallation fertiggestellt, die seither das Erscheinungsbild der Konzernzentrale prägt. Der Robert-Jacobsen-Preis ist neu mit 50.000 EUR dotiert.

Bisherige Preisträgerinnen und Preisträger waren:

  • 1993 Lun Tuchnowski
  • 1995 Richard Deacon
  • 1997 Magdalena Jetelovà
  • 1999 Gereon Lepper
  • 2001 Stephan Kern
  • 2003 Rui Chafes
  • 2005/2006 Bernar Venet
  • 2008 Monika Sosnowska
  • 2010 Alicja Kwade
  • 2012 Jeppe Hein
  • 2014/2015 Michael Sailstorfer
  • 2016/2017 Yngve Holen
  • 2018/2019 Eva Rothschild

Unternehmen

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Über die Stiftung Würth

Über die Würth-Gruppe
Die Würth-Gruppe ist Weltmarktführer in der Entwicklung, der Herstellung und dem Vertrieb von Montage- und Befestigungsmaterial. Darüber hinaus sind Handels- und Produktionsunternehmen, die sogenannten Allied Companies, in angrenzenden Geschäftsfeldern aktiv, wie etwa im Elektrogroßhandel, in den Bereichen Elektronik sowie Finanzdienstleistungen. In 80 Ländern beschäftigt der Konzern aktuell weltweit mehr als 87.000 Mitarbeitende in über 400 Gesellschaften mit über 2.500 Niederlassungen. Der Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2022 einen Umsatz von 19,9 Milliarden Euro. Mit über 7.700 Mitarbeitenden ist die Adolf Würth GmbH & Co. KG in Künzelsau größtes Einzelunternehmen der Würth-Gruppe.

Kunst & Kultur

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