11
Dezember
2017
|
15:58
Europe/Amsterdam

Christoph Ransmayr erhält den 11. Würth-Preis für Europäische Literatur

Zusammenfassung

Der österreichische Schriftsteller Christoph Ransmayr ist gestern Abend mit dem 11. Würth-Preis für Europäische Literatur ausgezeichnet worden. An der Preisverleihung im Carmen Würth Forum in Künzelsau nahmen über 900 Gäste teil.

Der Weltwanderer aus Oberösterreich hat in den letzten dreißig Jahren die Erde bis in ihre entlegensten und wildesten Regionen erkundet und die Wanderung zur favorisierten Form seines Schreibens gemacht. Die Neugier des Reisenden, seine Bereitschaft, über die Welt nicht bloß zu urteilen, sondern sie zu erfahren und sich in sie zu versetzen, gehören für Ransmayr zu den Voraussetzungen des Erzählens. Er hat das Erzählen verräumlicht. Er schreibt als Fußgänger: Indem er im Ungebahnten spurt und sich im Gehen in die Landschaft einschreibt, wechselt er aus den Wanderlinien Schritt für Schritt wieder in Schriftzüge hinüber, in große narrative Linien, beschwingt durch die Begegnungen unterwegs mit Anderen und durch die Teilhabe an deren Leben und Erzählungen.

In seinen Romanen und essayistischen Arbeiten kartographiert Ransmayr seinen persönlichen Weltatlas. Immer erzählt er über unseren Zeit- und Erfahrungshorizont hinaus. Er erfindet mögliche Welten außerhalb der landläufigen Begehbarkeit, belebt vergangene Welten und verwandelt Geschichte in bildmächtige Mythen. Der rastlosen Mobilität seines Reiselebens begegnet er mit einer extremen Verlangsamung seines Schreiblebens. In großen Zeitabständen erscheinen seine Welt-Erzählungen, die in nicht begehbare Regionen – den Verbannungsort des römischen Dichters Ovid, die Verbotene Stadt des Chinesenkaisers Qiánlóng – oder in nicht kartographierte Landstriche führen, etwa zum Gipfel eines Fliegenden Bergs im Transhimalaya oder in arktische Eiswelten. Als gebildeter, weltsüchtiger Europäer zeigt er in formvollendeten Sprachkunstwerken, wie Kulturen über gewaltige Distanzen und Denksysteme, über Zeit- und Sprachräume hinweg miteinander verbunden sind.

Über den Würth-Preis für Europäische Literatur

Der mit 25.000 Euro dotierte Würth-Preis für Europäische Literatur wird alle zwei Jahre vergeben. Der Jury unter Vorsitz von Harald Unkelbach gehören folgende weitere Mitglieder an: Anna Maria Carpi, Harald Hartung, Sigrid Löffler, Jürgen Wertheimer, Denis Scheck, Péter Nádas sowie der Preisträger des jüngsten Würth-Preises für Europäische Literatur, Peter Handke.

  • 1998 Hermann Lenz
  • 2000 Claudio Magris
  • 2002 Claude Vigée
  • 2004 Harald Hartung
  • 2006 Herta Müller
  • 2008 Peter Turrini
  • 2010 Ilija Trojanow
  • 2012 Hanna Krall
  • 2014 Péter Nádas
  • 2016 Peter Handke

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