Reisender zwischen den Kulturen - Das Musée Würth France Erstein zeigt José de Guimarães
José de Guimarães, 79, zählt zu den bekanntesten zeitgenössischen Künstlern Portugals. Gekennzeichnet durch die farbenfrohe grafische Sprache ist sein Werk, das bereits in den 1980er/90er-Jahren internationale Anerkennung fand, ein Abbild fortlaufenden Wandels. Das Musée Würth France Erstein widmet ihm nun bis 15. März 2020 eine Retrospektive. Die Schau „José de Guimarães. Sammlung Würth und Leihgaben“ präsentiert rund 60 Exponate aus Malerei und Skulptur, darunter mehrere vielteilige Serien, wie das „Afrikanische Alphabet“ mit 132 Teilen.
Nach einer ersten Phase der Pop Art begibt sich Guimarães auf die Suche nach einer ursprünglichen, ausdrucksstarken Kunst (Art Brut), bei der alte Kulturen und Modernität miteinander in Dialog treten. Nach und nach schafft er sein eigenes künstlerisches Vokabular, beruhend auf dem Herauslösen und Wiedereinsetzen von Zeichen. So entstehen Kombinationen verschiedenster Werkstoffe – vom eigenen Alphabet, geschaffen aus Symbolen, bis zu monumentalen Skulpturen im öffentlichen Raum. Zentrales Thema zahlreicher Serien sind Leben und Tod, wobei die bunte Farbskala Ausdruck unbändiger Lebenskraft bleibt.
José de Guimarães schöpft seine Inspiration aus vielfältigen Wurzeln: seiner Ausbildung zum Ingenieur, dem Studium der Alten Meister in Europa, dem Aufenthalt in Angola, Reisen durch Mexiko und Japan und nicht zuletzt seiner Leidenschaft für das Sammeln afrikanischer Stammeskunst.
Die Ausstellung im Musée Würth France Erstein dokumentiert die Entwicklung des Künstlers José de Guimarães. Seinen eigenen Werken gegenüber stehen rund 20 beeindruckende Masken und Figuren aus dem Kongo, Gabun und Nigeria, Teil der ethnologischen Sammlung des Kunstsammlers Guimarães.
José de Guimarães - Sammlung Würth und Leihgaben
Bis 15. März 2020 im Musée Würth France Erstein
Rue Georges Besse 67150 Erstein
Dienstags bis samstags von 10 bis 17 Uhr / Sonntags von 10 bis 18 Uhr
Montags geschlossen
Eintritt frei