02
Oktober
2017
|
13:32
Europe/Amsterdam

Yngve Holen mit dem 12. Robert-Jacobsen-Preis der Stiftung Würth ausgezeichnet

Zusammenfassung

Berlin/Künzelsau. Yngve Holen, der 1982 in Braunschweig geborene und Berlin lebende und arbeitende Künstler ist mit dem 25.000 Euro dotierten Robert-Jacobsen-Preis der Stiftung Würth ausgezeichnet worden. Die Verleihung fand am 28. September im Würth Haus Berlin statt. Die Laudatio hielt Armin Zweite, ehemaliger Direktor des Museum Brandhorst, München, und Mitglied der Jury.

Der 1982 in Braunschweig geborene, in Wien und Frankfurt ausgebildete und in Berlin lebende und arbeitende Künstler deutsch-norwegischer Herkunft beschäftigt sich vor allem mit dem Verhältnis von Mensch und Maschine, von Körper und Medizin. Ihn interessiert die Schnittstelle zwischen Biologie und Technologie. Teile von hochkomplexen Geräten der medizinischen Bildgebung transformieren sich in manchen seiner Werke in minimalistische Skulpturen. Industrielle Produkte werden zerlegt, um ihr unbekanntes Innenleben freizulegen. Unterschwellig werden Abgründigkeit und Fragwürdigkeit einer gewaltsam vorangetriebenen Evolution thematisiert. Gefragt wird gleichsam nach dem Alltäglichen in zukünftiger Gegenwart. Das manifestiert sich in seinem bislang vorliegenden Werk und in den Titeln der Arbeiten beziehungsweise der von ihm verwendeten Terminologie in einer ganzen Reihe von Texten. Holens Œuvre umfasst daher Objekte und vielteilige Rauminstallationen, aber auch Publikationen. Seine Auseinandersetzung mit Minimal und Conceptual Art ist ebenso spürbar wie seine Orientierung an Appropriation Art und Postproduction. „Holens bisheriges Werk erweist sich aber schon heute als ein entscheidender und analytischer Beitrag zum 21. Jahrhundert“, so Armin Zweite in seiner Laudatio.

Holen arbeitet in und mit vielen Medien. So ist er Initiator der inzwischen in drei Ausgaben vorliegenden Zeitschrift „ETOPS“. Für die Kirche St. Martin Kassel hat er eine Orgel mit hochglänzenden Pfeifen und langen Bahnen aus schwarzem Kunsthaar geschaffen. Diese werden von einem Luftzug bewegt, der einsetzt, sobald die Orgel gespielt wird. Seine Arbeiten folgen formal einer strengen Sachlichkeit, die immer wieder spielerisch gebrochen und konterkariert wird.

Über den Robert-Jacobsen-Preis

Nach dem Tod des Bildhauers Robert Jacobsen im Jahr 1993 hat die Stiftung Würth in Kooperation mit dem Museum Würth den Robert-Jacobsen-Preis ausgelobt, der alle zwei Jahre an zeitgenössische bildende Künstler vergeben wird, um an das Werk und den Einfluss Robert Jacobsens zu erinnern. Bisherige Preisträger waren:

 

  • 1993 Lun Tuchnowski
  • 1995 Richard Deacon
  • 1997 Magdalena Jetelovà
  • 1999 Gereon Lepper
  • 2001 Stephan Kern
  • 2003 Rui Chafes
  • 2005/2006 Bernar Venet
  • 2008 Monika Sosnowska
  • 2010 Alicja Kwade
  • 2012 Jeppe Hein
  • 2014 Michael Sailstorfer

 

Der Jury des Robert-Jacobsen-Preises gehören an: Maria Jacobsen, Christiane Lange, Sean Rainbird, Gottfried Knapp, Armin Zweite, Lun Tuchnowski, C. Sylvia Weber, sowie jeweils der letzte Preisträger, aktuell Michael Sailstorfer.

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